Wie entsteht ein Druckgeschwür?
Ein Dekubitus (Druckgeschwür) ist eine durch länger anhaltenden Druck entstandene Schädigung der Haut und des darunter liegenden Gewebes. Er entsteht durch Druck auf eine bestimmte Körperzone über längere Zeit. Dadurch kann das Blut in diesem Bereich nicht ausreichend stark zirkulieren, das Gewebe wird nur noch unzureichend mit Sauerstoff versorgt und stirbt dann langsam ab.
Wer ist gefährdet, ein Druckgeschwür zu bekommen?
Gefährdet sind alle Personen, die in Ihrer Beweglichkeit erheblich eingeschränkt sind oder ein vermindertes Schmerzempfingen haben. Der fehlende Schmerzreiz verhindert, dass die Körperlage rechtzeitig verändert wird. Lähmungen und Schwäche, eine schlechte Durchblutung sowie Über oder Untergewicht tragen ebenfalls zu einer erhöhten Gefährdung bei. Ungünstig sind auch das Liegen in der Nässe oder ein Hin und Herrutschen, da hierdurch die oberen Hautschichten leicht verletzt werden.
Wo entsteht ein Druckgeschwür?
Wenn der Pflegebedürftige an diesen besonders gefährdeten Stellen Schmerzen verspürt, weisen Sie uns bitte unbedingt darauf hin.
Wie erkenne ich als Angehöriger ein Druckgeschwür?
Das erste Zeichen, dass ein Dekubitus zu entstehen droht, ist eine mehr oder weniger schmerzhafte Rotfärbung der Haut an den oben beschriebenen Stellen. Wenn schon ein offener Defekt an der Haut entstanden ist, muss der Arzt unverzüglich informiert werden, sonst kann es zu gefährlichen Komplikationen kommen.
Was kann ich als Angehöriger tun, um ein Druckgeschwür zu verhindern?
Am wichtigsten ist, dass der Pflegebedürftige so viel wie möglich bewegt wird!
Wir zeigen Ihnen gerne, wie Sie Ihren Angehörigen richtig bewegen und lagern können!
Auch das Umfeld muss stimmen
Was kann ich als Angehöriger noch tun?
Hilfsmittel, die Sie verwenden können:
Über Ihr Sanitätshaus können Sie eine Vielzahl an druckentlastenden Hilfsmitteln beziehen. Sprechen Sie unsere Mitarbeiter an, wir beraten Sie gerne.
Zeigen Sie bitte alle auffälligen Hautveränderungen unseren Mitarbeitern!
Wann spricht man von Mangelernährung und Flüssigkeitsmangel?
Eigentlich holt sich der Körper über Hunger- und Durstgefühl, was er benötigt. Im Alter und bei Pflegebedürftigkeit lassen Durst und Appetit aber oft nach und es kann zu gefährlichen Mangelsituationen kommen.
Faustformel: allgemein lässt sich sagen, dass der Mensch mind. 1,5 l Flüssigkeit (z.B. zwei Flaschen Wasser) und ca. 1.600 kcal Nährstoffe sowie Vitamine und Spurenelemente braucht. Liegt die Zufuhr dauerhaft darunter, leidet der Körper Mangel. Bei manchen Erkrankungen verordnet der Arzt Einschränkungen der Flüssigkeitszufuhr.
Wer ist gefährdet, unter Flüssigkeitsmangel und Mangelernährung zu leiden?
Die Gefahr von Mangelernährung besteht bei Pflegebedürftigen, die in den letzten drei Monaten ungewollt mehr als 5% oder im letzten halben Jahr mehr als 10% ihres Körpergewichts verloren haben (z.B. Abnahme von 80 auf 70 kg in wenigen Monaten).
Häufige Ursachen von Mangelernährung sind:
Das Risiko von Flüssigkeitsmangel besteht für Personen, die dauerhaft weniger als 1,2 l Flüssigkeit (eineinhalb Flaschen Wasser) am Tag zu sich nehmen. Dies gilt ganz besonders in der warmen Jahreszeit und bei Fieber, Schwitzen, Durchfall und Erbrechen.
Was kann ich als Angehöriger tun, um Mangelernährung zu verhindern?
Was kann ich als Angehöriger tun, um Flüssigkeitsmangel zu verhindern?
Wie erkenne ich einen bedrohlichen Flüssigkeitsmangel?
Achten Sie bitte besonders auf:
Sprechen Sie uns oder Ihren Hausarzt an, wenn diese Zeichen auftreten, damit es nicht zu einer bedrohlichen Situation kommt!
Ihr Arzt hat bei Ihnen eine Infektionskrankheit festgestellt.
Das bedeutet, dass in Ihrem Körper (z.B. in einer Wunde, im Darm, in den Atemwegen) Bakterien leben, die nicht nur für Sie selbst, sondern auch für andere Menschen gefährlich werden können. Die Bakterien können auf verschiedenen Wegen in Ihren Körper gelangt sein:
Im Rahmen eines Klinikaufenthaltes, durch Kontakt mit anderen Infizierten, durch Kontakt mit Gegenständen oder Lebensmitteln. Die Infektion kann bei Ihnen Krankheitszeichen an den betroffenen Organen verursachen. Es kann aber auch sein, dass Sie selbst keine Krankheitszeichen haben.
Warum ist die Infektion ein Problem?
Die Krankheitserreger auf oder in Ihrem Körper können für andere Menschen gefährlich werden.
Das gilt ganz besonders für Kinder, Ältere oder Menschen, die schon eine andere Allgemeinerkrankung haben.
Das Risiko der Ansteckung besteht solange wie die Krankheitserreger bei Ihnen nachgewiesen werden können.
Was Sie tun können
Wir unterstützen Sie bei der Behandlung der Infektion
Ihr Arzt hat Ihnen Medikamente verordnet, die sich gegen die krankmachenden Bakterien richten.
Diese Medikamente nehmen Sie ein oder sie werden äußerlich angewendet.
Wir erklären Ihnen, wie Sie die verordneten Medikamente einnehmen müssen und helfen Ihnen dabei.
Als Kontinenz wird die Fähigkeit bezeichnet, willkürlich zur passenden Zeit an einem geeigneten Ort die Blase oder den Darm zu entleeren. Kontinenz beinhaltet auch die Fähigkeit, Bedürfnisse zu kommunizieren, um Hilfestellung zu erhalten, wenn Einschränkungen beim selbständigen Toilettengang bestehen.
Wer ist von Inkontinenz betroffen?
Statistisch gesehen sind vor allem Frauen und ältere Personen beiderlei Geschlechts von Harninkontinenz betroffen.
Risikofaktoren:
Was können Pflegende tun?
Vielen Betroffenen fällt es schwer, über die Inkontinenz zu sprechen. Sie sind dankbar, wenn Pflegende die Gesprächsinitiative übernehmen oder Gesprächsbereitschaft signalisieren.
Selbständigen Toilettengang fördern und erhalten
Mobilität fördern
Richtige Kleidung tragen
Toilettenhilfen einsetzen
Spezielle Maßnahmen: Blasen- und Toilettentraining
Blasentraining
Schulung
Positive Verstärkung
Toilettentraining bei Personen mit kognitiven oder körperlichen Einschränkungen
Formen: Angebotener Toilettengang Toilettengänge zu festgelegten Zeiten
Individuelle Entleerungszeiten
Beckenbodentraining
Inkontinenzhilfsmittel
Mobile Toilettenhilfen
Aufsaugende Hilfsmittel
Ableitende Hilfsmittel
Was sind Kontrakturen?
Wenn Knochen und Gelenke über längere Zeit kaum oder gar nicht bewegt werden, droht die Gefahr einer Gelenkversteifung. Dabei verkürzen sich Muskeln, Sehnen und Bänder und ziehen das Gelenk in eine Stellung, in der es nicht mehr bewegt werden kann. Es kommt zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung oder sogar zu Fehlstellungen. Eine Kontraktur kann nur durch sehr intensive Krankengymnastik oder eine Operation wieder korrigiert werden.
Wer ist gefährdet, Kontrakturen zu entwickeln?
Die Gefahr von Kontrakturen besteht in allen Situationen, in denen der Pflegebedürftige sich nicht ausreichend und frei bewegen kann:
Was kann ich als Angehöriger tun, um Kontrakturen zu verhindern?
Am wichtigsten: Achten Sie darauf, dass der Pflegebedürftige sich so oft wie möglich bewegt, aufsteht oder einige Schritte macht! Auch im Bett sollte sich der Pflegebedürftige immer wieder bewegen!
Einfache Bewegungsübungen zur Verhinderung von Kontrakturen
Die folgenden Übungen können Sie im Sitzen, aber auch im Liegen anleiten oder passiv durchführen.
Achten Sie bitte immer darauf, dass alle Bewegungen nur bis zur Schmerzgrenze ausgeführt werden!
Bewegungsübung für die Arme:
Bewegungsübung für die Beine:
Bewegungsübung für Kopf und Rumpf:
Was beim Lagern im Bett und im Stuhl zu beachten ist
Am wichtigsten: Achten Sie darauf, dass die Position/ Lage so oft wie möglich gewechselt wird!
Lagerung im Stuhl:
Lagerung im Bett:
Und noch ein paar Tipps für Sie:
Atmung: Das unterschätzte Risiko
Wir verlassen uns ein Leben lang auf unsere Atmung und meistens ist sie unser zuverlässiger Begleiter. Bei Pflegebedürftigkeit und im Rahmen mancher chronischen Krankheiten kann es aber zu Atemproblemen kommen. Im Mittelpunkt dieser Information steht die Lungenentzündung (Pneumonie). Wir erklären Ihnen, worum es geht und was Sie tun können.
Wie bekommt man eine Lungenentzündung?
Vorraussetzung für eine Lungenentzündung sind Krankheitserreger, die in die tiefen Abschnitte der Lunge gelangen. Diese kommen von außen oder werden aus dem eigenen Körper (z.B. aus der Mundhöhle, aus Wunden etc.) verschleppt. Es gibt auch Lungenentzündungen ohne Krankheitserreger, z.B. wenn Mageninhalt über die Luftröhre in die Lunge gelangt. Eine Lungenentzündung ist immer eine schwerwiegende Erkrankung, die behandelt werden muss. Bei Pflegebedürftigkeit, Immobilität und Bettlägerigkeit steigt das Risiko für diese Krankheit besonders.
Wer ist besonders gefährdet für eine Lungenentzündung?
Wie kann ich eine Lungenentzündung vermeiden?
Am wichtigsten: In Bewegung bleiben!
Atmen Sie bewusst - bei jeder Gelegenheit!
Kräftigen Sie die Atemmuskulatur!
Einfache Übungen stärken Ihre Atemmuskulatur und sorgen dafür, dass Sie gut durchatmen können;
Was Sie noch tun sollten:
Wie bemerke ich Atemprobleme?
Achten Sie besonders auf folgende Anzeichen:
Wir helfen Ihnen
Eine besondere Gefahr: jeder Dritte über 65 stürzt mindestens einmal im Jahr!
Die meisten Stürze ereignen sich innerhalb der Wohnung bei alltäglichen Aktivitäten. Stürze können zu schweren Verletzungen und im schlimmsten Fall zum Tode führen.
Wer ist besonders sturzgefährdet?
Es gibt Gesundheitsrisiken, die Sie besonders anfällig für Stürze machen, wie zum Beispiel:
"In meiner Wohnung kenne ich jeden Winkel - da falle ich doch nicht"
... denken Sie vielleicht, wenn Sie diese Information lesen. Das stimmt, aber in Verbindung mit neu aufgetretenen Gesundheitsproblemen können bestimmte Umgebungs faktoren in Ihrer Wohnung zur Gefahr werden.
Wir haben für Sie typische Sturzrisiken in der Wohnung zusammengestellt und geben Ihnen Tipps, was Sie tun können, um sie zu entschärfen.
Überprüfen Sie Ihre Wohnung auf folgende Risikofaktoren !!!
Wie soll ich das alles umsetzen?
Was ist eine Thrombose?
Der Blutkreislauf besteht aus dem Herzen, den Arterien (Schlagadern) und den Venen. Das Herz pumpt sauerstoffreiches Blut in die Arterien, die es dann in die Organe und Arme/ Beine befördern.
Die Venen befördern das „verbrauchte“ Blut wieder zurück zum Herzen. Die Saugkraft des Herzens hilft dem Blut beim Rückstrom - aber das allein reicht nicht aus. In den Venen befinden sich Klappen, die dem Blut beim Rückstrom helfen; besonders wichtig ist aber die Muskelarbeit der Beine. Durch das Anspannen und die Bewegung der Muskeln werden die Venen zusammengepresst und das Blut strömt besser zum Herzen zurück.
Wenn diese beiden Mechanismen gestört sind, kann es zu einer Verklumpung des Bluts in den Venen kommen: ein Gerinnsel bildet sich und verstopft die Vene. Dieser Prozess kann durch eine erhöhte Gerinnungsneigung des Bluts zusätzlich verstärkt werden.
Durch das Gerinnsel in der Vene staut sich das Blut, es tritt Wasser aus den Blutgefäßen aus und die Hauternährung ist gestört. Wird das Problem dann chronisch, kann es zu einer schlecht heilenden chronischen Wunde („offene Beine“) kommen.
Wer ist gefährdet, eine Thrombose zu bekommen?
Eine Thrombose droht, wenn bei Ihnen ein oder mehrere dieser Risikofaktoren bestehen:
Was kann ich tun, um einer Thrombose vorzubeugen?
Am wichtigsten: Muskelarbeit ist das A und O – das geht auch, wenn Sie nicht mehr gut laufen können
Trinken Sie genug: 1,5 – 2 l sind richtig, wenn der Arzt keine Beschränkung angeordnet hat.
Was ist Kompressionstherapie?
Normalerweise genügen Muskelarbeit und ein gesundes Herz, um das Blut über die Venen zum Herzen zu pumpen. Wenn jedoch Krampfadern vorliegen oder wenn Sie schon eine Thrombose hatten oder wenn Sie unter „offenen Beinen“ leiden, muss von außen nachgeholfen werden. Dies geschieht durch Kompressionsstrümpfe oder einen Kompressions-verband. Der Druck von außen presst die Venen aus und unterstützt so den Rückstrom zum Herzen.
Was muss ich bei der Kompressionstherapie beachten?
Nur mit Ihrer Unterstützung ist die Behandlung erfolgreich und eine Thrombose kann verhindert werden:
Wenn bei Ihnen schon „offene Beine“ bestehen, ist die Kompressionsbehandlung besonders wichtig: Ihre Wunde kann nur heilen, wenn Sie die Kompressionsstrümpfe/ den Kompressionsverband konsequent tragen!